von Claudia 31. August 2022
DANA ist ein altes Pali-Wort, das "Großzügigkeit" oder "Geschenk" bedeutet. Es ist direkt verwandt mit dem lateinischen Wort "donum" und dadurch auch mit den englischen Wörtern "donate" (schenken, spenden) und "donation" (Spende, Stiftung). Dāna ist ein wesentlicher Bestandteil buddhistischer Geistes- und Herzensschulung und entspricht auch dem Kern des Christentums, wo Grosszügigkeit, Freude am Schenken und Helfen zentral sind. Die Belehrung über das DANA Paramita (Charaktereigenschaft) ist ein Bestandteil der mehr als 2.500 Jahre alten buddhistischen Tradition. Zu Zeiten des historischen Buddha wurden die Lehren als unbezahlbar betrachtet und deshalb umsonst und freigiebig weitergegeben. Die damaligen Lehrer und Lehrerinnen erhielten keine Bezahlung für ihre spirituellen Belehrungen. Im Gegenzug sorgte die Laiengemeinde durch freiwillige Großzügigkeit (ihr DANA) dafür, dass für die Grundbedürfnisse der LehrerInnen (damals Mönche und Nonnen) wie Kleidung, Nahrung, Unterkunft und medizinische Versorgung gesorgt war. Der Akt der Großzügigkeit ist von unschätzbarem Wert für den Geber selber: Es öffnet das Herz, vermindert für einen Moment die Selbstbezogenheit und räumt dem Wohlergehen anderer Bedeutung ein. Dabei wird gelehrt, dass, wenn man nur gibt, was übrig ist, solch ein Geben nicht wahre Großzügigkeit darstellt. Es geht darum, wahrhaft von sich selbst zu geben: von der eigenen Zeit, Energie und den eigenen materiellen Mitteln. Die einfache Geste, eine Blume zu schenken, einen Akt der Hilfsbereitschaft, einen freundlichen Gedanken oder eine einfache Mahlzeit ist tatsächlich eine aufrichtige Form der buddhistischen Praxis des DANA. Die Größe oder der Wert des Geschenkes hat fast keine Bedeutung, denn der Akt des Gebens selbst erzeugt einen Gedanken-Augenblick frei von Gier und möglicher liebevoller Güte. Als Menschen sind wir bedürftig. Wir brauchen Luft, Wasser, Wärme, Nahrung, Zuwendung, Liebe, Schutz, Geborgenheit – so unendlich viel, um mit Körper und Seele lebensfähig zu sein. Mit unserem ersten Atemzug beginnt das Einüben von Empfangen und Loslassen, von Nehmen und Geben, das in jedem Bereich unseres Daseins lebenswichtig, ein Schlüssel zu Glück und erfülltem Leben ist. Grosszügigkeit als spirituelle Praxis ist das Üben des Gebens und Empfangens, ein Auseinandersetzen mit den eigenen Prioritäten: Was ist mir wirklich wichtig in diesem Leben? Worin liegt wahres Glück für mich? Wie drückt sich dessen Erkennen in meinem Verhalten, in meinen Entscheidungen aus? Was unterstütze und ermögliche ich mit meinem Geld, wofür setze ich es ein? Auch LehrerInnen brauchen eine finanziell gesicherte Basis für ihren Lebensunterhalt, damit sie ihre Lehrtätigkeit mit vollem Einsatz leisten können. Die SchülerInnen sollen teilhaben können an der Lehre. Und so sind sie aufgefordert, nach ihren Möglichkeiten mit grosszügigem Geist diese Lehrtätigkeit zu unterstützen. Die SchülerInnen üben sich darin, zu geben was möglich ist - nicht ängstlich, auch nicht über ihre Verhältnisse hinaus, sich nicht überfordernd im Geben, jedoch den Geiz überwindend. Viele Lehrer und Lehrerinnen, die ihre Arbeit im Westen mit spirituellen Hintergrund durchführen, bemühen sich, die Lehren des DANA Paramita in deren Leben zu integrieren, obwohl es keine westliche Tradition oder Kultur ist und wenige Menschen diese Lebensweise richtig verstehen. Die Preise, welche durch die Energiewelle steigen, der Kurse bleiben vorerst gleich. Eine gute Möglichkeit DANA zu üben.
von Claudia 18. Oktober 2021
Dieser Film zeigt in Kürze die Vielfalt und die Einzigartigkeit von Iyengar Yoga. Der Iyengar Yoga Deutschland Verein ist zuständig u.a. für eine fundierte Ausbildung nach den Qualitätsmaßstab von RIMYI in Pune (Indien) und sichert Yoga-Schülern weltweit einen hohen Unterrichtsstandard. Die akkreditierte Ausbildung zum IYENGAR®-Yogalehrer fordert großes Engagemant und Einsatz der zukünftigen Lehrer. Sie beeinhaltet etwa 1000 Unterrichtseinheiten (ca. 3-4 Jahre) Ausbildungsunterricht. Hier werden das eigenen Üben und Unterrichten von Asana und Pranayama, Yoga-Philosophie, Anatomie und Physiologie, Berufskunde u.a. vermittelt.

Yoga, Verbundenheit & Spiritualität

Dem 4. Quartal 2022 widme ich das Thema Verbundenheit, Spiritualität und Burnout/Boreout.

Hier betrachte ich die traditionellen Lehren Yoga, Buddhismus und Tantra mit dem Wissen der schulmedizinischen Psychologie und lehne mich ab und zu an die "geläufige Alltagsphilosophie", wie z.B.  "Du raubst mir den Atem." an.


Aufgrund der steigenden psychosomatischen Belastungen, wie Burnout und Boreout, längst anerkannte Krankheitsbilder und der steigenden Zahl von ungesunden und narzisstischen Verhaltensweisen, welche über die letzten Jahre  deutlich sichtbar wurden, versuche ich dieses Thema im Rahmen des Yogaunterrichts zu beleuchten und damit einen Beitrag zu leisten für mehr WIR als ICH.


Als Basis für die theoretische Begleitung nehme ich die Masterarbeit "Die Bedeutung des spirituellen Aspektes der Verbundenheit in Bezug auf Prävention und Behandlung von Burnout, 2016" von Christina Bolte sowie das aktuelle Buch, 2022 von Prof. Dr. Anton Bucher über eines der tiefsten menschlichen Bedürfnisse - Verbundenheit. Und hier darf die Yogapionierin Anna Trökes nicht fehlen mit ihrem Buch YOGA der Verbundenheit, 2017.




Verbundenheit, eine neue alte Weltsicht


Eines der tiefsten menschlichen Bedürfnisse ist, dazuzugehören, verbunden zu sein. Wir alle kommen mit einer angeborenen Bindungsfähigkeit in diese Welt. Schon Aristoteles definierte den Menschen als soziales Wesen und in der Bibel steht:
"Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist" (Gen.2.18).


Während der Corona Pandemie 2020/2021 wurde das soziale Leben auf ein Minimum eingeschränkt, die Angst konnte mit dem Misstrauen unter der Menschheit und in der Isolation wuchern. Die Intimsphäre des Einzelnen hat sich ausgeweitet in geimpft, nicht geimpft, in für oder gegen, in rot, schwarz, gelb oder türkis. Das Ausmaß ist noch nicht absehbar, doch spürbar. Aus dem Auseinander und/oder Gegeneinander brauchen wir wieder ein Miteinander und Füreinander.


Verbundenheit zählt zum Kern des Weltbildes, so sagte es schon Albert Einstein. Im Kosmos sei alles miteinander verbunden und eine Einheit der der Mensch in staunender Ehrfurcht begegnen sollte. Er befürchtet: Wenn wir Menschen uns als getrennt vom Übrigen erfahren, werden wir selbstzentriert, egoistisch und handeln wahrscheinlicher zerstörerisch gegen andere Menschen, Lebewesen und der Natur, und damit auch gegen uns selbst.